Lesung
Tereza Boučková wurde 1957 in Prag geboren. Als Unterzeichnerin der Charta 77 war der jüngsten Tochter des Schriftstellers und Dramatikers Pavel Kohout ein Studium verwehrt. Seit 1989 veröffentlichte sie Prosa und eine Sammlung mit Feuilletons. Sie arbeitet als Drehbuchautorin und Übersetzerin.
An diesem Abend wird die Autorin aus Ihrem Roman „Das Jahr des Hahns“ vorlesen. Mit dem Titel spielt Tereza Boučková auf autobiographische Elemente ihres Romans an: Ihr Vater ist Pavel Kohout – Kohout ist das tschechische Wort für Hahn. Aber auch auf die chinesische Astrologie, die zwölf Tierkreiszeichen kennt: Die Erzählerin wurde im Jahr des Hahns geboren, das jetzt wiederkehrt, und die Astrologie verheißt ihr die Überwindung aller Schwierigkeiten. Aber das Gegenteil ist der Fall: Probleme stürzen aus allen Richtungen auf sie ein, die Familie zerfällt, Schaffenskrisen und auch die Midlife-Crisis bleiben ihr nicht erspart. Ihr persönliches Jahr des Hahns zeichnet sich durch absolute Aussichtslosigkeit aus, der am Ende nur mit befreiendem Mut beizukommen ist.