Kulturevents in Hamburg

Futter für den Krieg: Waffenlieferungen

Über Futter für den Krieg: Waffenlieferungen

Mit Prof. Dr. Michael Brzoska (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Hamburg)

Welche Mitschuld tragen Rüstungsexportnationen am Krieg in Syrien? In Deutschland, drittgrößter Waffenexporteur der Welt, stehen Lieferungen in Kriegs- und Krisengebiete offiziell unter strengen Auflagen. Warum trotzdem viele deutsche Waffen in Kriegsgebieten auftauchen, und ob diese Auflagen auch tatsächlich mit strengen Kontrollen einhergehen – darauf geht Michael Brzoska im dritten Teil der Einführungs-Lectures zu Syrien ein.
Um die Wege zu verstehen, die Waffen und Kriegsgeräte nach der Erstauslieferung zurücklegen, geht Brzoska bis in den Kalten Krieg zurück. Aus dieser Zeit stammen viele der Kleinwaffen, die heute in Kriegen und Konflikten genutzt werden. Das Problem: Aktuelle Krisengebiete waren nicht selten befreundete Diktaturen der Vergangenheit - so zum Beispiel das Assad-Regime in den 70er Jahren. Neben dieser Langlebigkeit von Waffen sind laxe Lizenzvergaben für die Kleinwaffenproduktion, die Vermischung von Markt- und Machtinteressen sowie fehlende Kontrollen beim Handel mit Munition weitere Aspekte, die die Frage nach der Verantwortung von Rüstungsexportnationen zwar komplex, aber umso wichtiger machen. Michael Brzoska zeigt in seinem Vortrag wie Waffenlieferungen Kriege verlängern können und geht auf die Möglichkeiten von Staaten ein, genau das zu verhindern.
 
Über den Referenten
Prof. Dr. Michael Brzoska ist wissenschaftlicher Direktor am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg. Schwerpunkte seiner Forschung liegen u.a. in der Rüstungskontrolle, Kriegsursachen, Internationaler Transfer von Waffen und Rüstungsgütern sowie weltweite Rüstungsindustrie.

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