Veranstaltungsreihe im Juni 2018
Eine Veranstaltungsreihe der GWA St. Pauli e.V. und St. Pauli Archiv e.V.
Teilnehmer*innen: Vertreter*innen der AK Kritische Asozialität (Wiebke Elias), AK Kritische Soziale Arbeit (Timm Kunstreich),
Wilhelmsburg Solidarisch (angefragt), St.Pauli Solidarisch
Einführung und Moderation: Frauke Steinhäuser, Büro H. Geschichtskommunikation
Die Verfolgung und Vernichtung sogenannter Asozialer durch die Nationalsozialisten und ihre bis heute fehlende Anerkennung als NS-Opfer
Vor 80 Jahren, im Juni 1938, verhafteten die Nationalsozialisten reichsweit mehr als 10.000 Männer und brachten sie in Konzentrationslager. In Hamburg waren 300 Personen betroffen, die im KZ Sachsenhausen interniert wurden.
Diese sogenannte Juni-Aktion war Teil der „Aktion Arbeitsscheu Reich“, bei der Kriminalpolizei und Gestapo als „asozial“ bezeichnete Menschen in KZ verschleppten. „Asozial“ waren dabei laut dem Erlass des Chefs der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes Reinhard Heydrich vom 4. April 1938 all jene, die „durch gemeinschaftswidriges, wenn auch nicht verbrecherisches Verhalten“ zeigten, dass sie sich „nicht in die Gemeinschaft einfügen“ und sich etwa „der Pflicht zur Arbeit entziehen“ wollten – darunter Wohnungslose, Roma und Sinti, Alkoholkranke, „Kleinkriminelle“ und Prostituierte bzw. als solche verdächtigte oder denunzierte Frauen.
Die dreiteilige Veranstaltungsreihe macht auf diese bis heute gesellschaftlich verachteten und staatlicherseits ignorierten oder verleugneten NS-Opfer aufmerksam.